Fermentation, auch Gärung genannt, bezieht sich im Allgemeinen auf einen anaeroben (= ohne Sauerstoff) biologischen Prozess, der im Verdauungstrakt eines Tieres stattfindet. Der Hauptort der Gärung beim Pferd ist der Hinterdarm. Während der Fermentation sezernieren Mikroben Enzyme, die die aufgenommene Nahrung abbauen (besonders die Ballaststoffe, die das Pferd nicht selbst verdauen kann), was zur Gasproduktion und zur Bildung anderer Moleküle führt, von denen einige vom Tier aufgenommen werden können und Energie liefern (z. B. Fettsäuren). Die Fermentationsprodukte hängen von den Bedingungen und dem Substrat ab. Leicht fermentierbare Nahrungsmittel (z. B. Körner mit leicht zugänglichen, hohen Stärkegehalt oder Zucker) führen zu einer schnellen Fermentation und großen Mengen an CO2, das - in Wasser gelöst - sauer ist. Die ständige Exposition des Verdauungstraktes zu hohen Säurewerten kann zu Reizungen führen. Faserhaltige Nahrungsmittel führen im Allgemeinen zu einer langsamen Gärung, die für das Pferd als vorteilhafter angesehen werden kann.